erschienen in ’Ariochs Offenbarungen 27’

Dalriada

Failte chun na Dalriada! Willkommen in einem legendären Land keltischer Kultur! Willkommen bei den Besten der Besten!

Wir wollen die hier behandelte Kultur im Folgenden auch als die bezeichnen, als die sie angelegt wurde: als KELTISCH! Wir haben uns bemüht, ein möglichst interessantes und lebendiges Bild der Kelten zu schaffen, wobei wir uns möglichst weit an historische Vorlagen halten wollten. Nichtsdestotrotz haben wir aus verschiedenen Ländern und Zeiten Anleihen genommen, um den Spielspaß zu fördern (Druiden aus dem 4. Jhd. B.C., Clans und Adelige von etwa 1000 A.D., walisische, schottische, irische und englische Einflüsse etc.).

An dieser Stelle möchte ich Mag. Raimund Karl erwähnen, der mir erlaubt hat, einiges aus seinem Wissensschatz (und sogar aus seinem eigenem Rollenspiel) zu benutzen, und dabei auf seine Homepage hinweisen, die interessantes Hintergrundwissen und einige Links enthält: http://unet.univie.ac.at/~a8700035. Seht bei den Celtic-L Resources nach!

Weiters sehr empfehlenswert ist die Clanhomepage, falls irgenwer noch nach Wappen, Tartans oder einfach nur Geschichten sucht: http://www.tartans.com/hall.html

Wer mehr Hintergrundmaterial haben möchte, kann sich natürlich auch direkt an mich wenden: Peter Jungbauer, a9002068@unet.univie.ac.at. Sollte es den einen oder anderen von Euch gelüsten, sich in die keltische Mythologie zu vertiefen, die voll ist mit unsterblichen Helden, faszinierenden Geistern, Göttern und Feen, mehr Metaphern als man zählen kann und hunderten von Namen bei deren Aussprache man sich die Zunge bricht (also kurz gesagt toller, spannender Lesestoff) ... Demjenigen möchte ich ein Buch aus dem Reclam Verlag wärmstens empfehlen: Miranda Green, Keltische Mythologie.

Nun möchte ich aber doch zu einer kurzen Vorstellung der Kultur von Dalriada kommen, so wie wir sie uns vorstellen.

Grundlegende Einstellungen

Ganz zu Anfang vielleicht einige grundlegende Dinge: Kelten haben unter einem mit Sicherheit nie gelitten - unter Minderwertigkeitskomplexen! Sie waren einfach der Meinung, daß sie die Besten sind, in JEDER Beziehung. Das heißt nicht, daß sie vollkommen suicidgefährdet blind in jeden Kampf liefen, aber es spiegelte sich doch in ihrer Lebensart wieder. Natürlich gilt das, so wie vieles andere auch, für Dalriada!

’We are the best there was, the best there is and the best there ever will be!!!’

Die Anderswelt hatte eine spezielle Bedeutung, man konnte z.B. nie sicher sein, ob nicht im nächsten Baum ein Geist oder Gott aus selbiger wohnte, und daher SEHR böse war, wenn man ebendiesen Baum umschlug. Um solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden, gab es verschiedene Abwehrgesten, wie z.B. einmal gegen den Uhrzeigersinn um den Baum herumzugehen oder ihm seine linke, ungefährliche Seite zu zeigen, um ihn so in Sicherheit zu wiegen. Ein Streitwagen, dessen Rad gebrochen ist, sollte nicht mehr am selben Tag gefahren werden. Kurz gesagt, wie wir es heute sagen würden, der Aberglaube stand in seiner Hochblüte. Dies kann man natürlich sehr schön in das Verhalten eines Charakters hineinbringen. Genauso durch den Glauben bedingt hatten Grenzen jeder Art eine spezielle Bedeutung, auf die ich später eingehen werde.

Die Gesellschaft von Dalriada funktioniert durch ein Clansystem, außerdem gibt es Druiden, sie beraten, richten und wirken ihre Wunder. Dalriada ist ein zivilisiertes Land, im Großen und Ganzen friedlich. Natürlich sind solche Hobbys wie über die Grenze ziehen, um Rinder zu klauen, um Ruhm zu gewinnen, nie ganz abzustellen, doch die Bevölkerung Dalriadas ist längst über das Stadium des Kopfjagens hinaus (früher glaubte man, daß der Kopf der Sitz der Kraft und der Seele ist, und man so mittels der Köpfe besiegter Feinde mehr Macht gewinnen könne). In den nördlichen Provinzen sind die Einflüsse des klassischen Adels deutlich spürbar, politisches Hickhack gibt es immer wieder, zu einem Provinzkönig aufzusteigen wäre natürlich der Traum jedes der etwa 2 000 kleineren und größeren Adeligen, und da genaue Genealogien geführt werden, können die meisten auch einen (wenn auch ziemlich dünnen) Grund nennen, warum sie in ihrem Sozialstatus aufsteigen sollten.

Kurz gesagt, es wird nie langweilig, doch der Durchschnittsbauer kann sich eines friedlichen Lebens im Wohlstand erfreuen.

Grundlegendes zu Dalriada

Geographische Lage

Dalriada befindet sich im Westen/Südwesten von Scotia, etwa 600 Meilen von Ariochia entfernt (eine Meile entspricht etwa 1,6 km). Die Gesamtlandmasse umfaßt etwa eine halbe Million Quadratmeilen, das entspricht 1,3 Millionen Quadratkilometern.

Dalriada ist eine Inselgruppe mit vielen kleinen und drei Hauptinseln: CREAG EILEAN (Steininsel) im Nordwesten, GALLDACH (Lowlands) im Südwesten und DOIRIONN EILEAN (Sturminsel) im Osten. Diese Inseln sind 200 bis 300 Meilen breit und 600 bis 700 Meilen lang.

Die meisten Inseln sind ziemlich gebirgig, das Klima ist eher rauh, nur Galldach ist für seine goldenen Äcker und üppigen Wiesen bekannt. Die wichtigsten Verbindungen stellen die Wasserwege dar, da man schneller um die Insel herumfahren kann als durch die Berge reiten.

Dalriadas Hauptstadt wird DUNADD genannt und befindet sich auf Doirionn Eilean. Acht weitere Städte sind von Bedeutung, welche gleichzeitig die Hauptstädte der acht Provinzen und die Sitze der acht wichtigsten Clans darstellen. Bevölkerung

Die Gesamtbevölkerung beträgt etwa 5 Millionen. Das entspricht einer sehr dünnen Besiedelung von etwa 4 Menschen pro Quadratkilometer. Etwa 10 000 davon können zur Schicht der nemed gezählt werden (Adel etc.). Es existiert ein stehendes Heer aus Clansangehörigen, Rittern und Soldaten von etwa 90 000 Mann, notfalls können noch etwa 300 000 Bauern mobilisiert werden.

Der Großteil der Bevölkerung lebt von Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht). Schaf- und Rinderzucht sind weit verbreitet. Weitab an zweiter Stelle folgen Whiskeybrennerei, Handel und Jagd. Bekannt ist Dalriada aber auch für seine hervorragende Schmiedekunst (Claymores gibt es nicht überall).

Rein äußerlich bieten die Bewohner des Inselreiches ein sehr unterschiedliches Bild, wenn auch die meisten eher hochgewachsen sind. Rotes Haar ist keine Seltenheit, aber auch nicht die Norm, und die Männer lassen sich meist Bärte wachsen, da dies als Zeichen des Erwachsenseins gilt.

Währung

1 cumal = 3 Milchkühe = 3 Unzen Silber = 6 set (Eine cumal ist übrigens eine weibliche Sklavin.)

Sonstiges

Mit Scotia und anderen keltischen Gebieten herrschte in früheren Zeiten ein reger Kulturaustausch. (Was natürlich bedeutet, daß wir allen anderen die Kultur brachten, oder?). In den letzten Jahrhunderten beschränkte sich dieser jedoch hauptsächlich auf Scotia. So ist es kein Wunder, daß gewisse Ähnlichkeiten nicht zu übersehen sind.

Von Dunadd aus herrscht auch hier ein Hochkönig, der ARD RI, der von den Königen gewählt wird. Dieser König der Könige ist in keiner Weise erblich bestimmt, doch bindet er sich mystisch an das Land - Dalriada. Ist er weise und gerecht, so floriert das Land, ist er geizig und dumm, so erwarten uns karge Zeiten. Geht es dem Land gut, ist der Hochkönig gesund, erkrankt das Land, so wird er sterben. Wie man sehr leicht erkennen kann, wird sich, auch wenn der Ard Ri auf Lebenszeit ernannt wird, ein schlechter König nicht sehr lange halten. Die Provinzkönige werden durch Erbfolge bestimmt. So wie die Könige die weltlichen Führer darstellen, so bieten die Druiden geistige Führung. Kein König würde ohne ihren Ratschlag Entscheidungen treffen. Auch bei ihnen wird ein MHOR - DRAOI, ein Hochdruide gewählt. Er ist die geistige Stimme, der oberste Ratgeber der Könige und des Ard Ri.

Druiden können Weise verschiedener Gebiete werden, doch eines ist klar: Sie haben eine lange und gründliche Ausbildung hinter sich, die oft zwei Dutzend Jahre umspannen kann, ohne beendet zu sein. Im Gegensatz zu Scotia existiert keine einzelne Druidenschule, sondern die Weisen werden von anderen Druiden in die Lehre genommen. Manchmal folgen für den Schüler noch Wanderjahre, in denen er von anderen Druiden weiter ausgebildet wird. Einige fahren sogar nach Scotia um dort in Bangor das geheime Wissen zu erlangen.

Es sollte noch darauf hingewiesen werden, daß Wissen hauptsächlich mündlich weitergegeben wird. Die Schrift, OGHAM, ist natürlich bekannt, dennoch muß Wissen auch am Leben erhalten werden, was gerade den Barden eine besondere Bedeutung zukommen läßt. Geschriebenes ist tot!

Die Bevölkerung ist von einem offenen, gastfreundlichen, fröhlichen, wenn auch etwas herben Schlag. Einladungen und Geschenke zählen hier genauso zum guten Ton wie Trinken und Prügeleien. Ihr Ehrenkodex ist für sie sehr wichtig, was für Fremde nicht immer verständlich ist. Gastfreundschaft ist ihnen heilig, wenn sie auch nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Ihre bunten Tartans sind ein recht auffälliges Merkmal ihres Erscheinugsbildes. Die Farben sind den Clans zugeordnet, und doch erkennt man nicht immer sofort zu welchem, da jeder große Clan hunderte Unterclans hat.

Falken werden als Ungeziefer angesehen, das bei jeder Gelegenheit geschossen werden kann, während die am höchsten angesehenen Tiere die Hunde (CU) sind. Unzählige Legenden ranken sich um diese, und die berühmten Wolfshunde sind für ihre Kraft und Treue berühmt. Einer der größten Helden bekam den Namen eines Hundes, und eine berühmte Begräbnisstätte, der POODLEs CAERN, beinhaltet noch heute seine Gebeine und die seines vierbeinigen Gefährten.

Creag Eilean (Steininsel)

Diese Insel läßt sich am besten mit den schottischen Highlands vergleichen. Die Vegetation ist spärlich und karg, das Klima rauh, windig und eher kühl. Selten lassen sich Temperaturen über 20°C messen, dafür fallen sie auch nicht unter -15°C. Es wird gesagt, daß die Bewohner immer die Sonne sehen. Sie kennen zwei Sonnen: die scheinende und die flüssige (letztere wohl öfter). Die Küsten fallen steil ab und nur in bestimmten Buchten ist es möglich mit Schiffen anzulegen, meist kann nur mit kleinen Booten übergesetzt werden.

Im kühlen, aber nicht so schroffen Norden lebt der Clan DeBruce bereits länger als die Geschichten zurückreichen. Die Schafpopulation ist längst größer als die menschliche, und ansonsten leben hier nur noch die stämmigen Hochlandrinder. Die Bevölkerung lebt von eben dieser Viehzucht. Die größte Stadt ist Dun Fionghall, die Stadt des Regens. Allein der Name sagt genug über das Klima aus.

Der hochgebirgige restliche Teil der Insel ist, wenn das überhaupt möglich ist, noch ein wenig unwirtlicher. Er wird vom der Clan MacDubh dominiert, hier ist selbst Viehzucht nur schwer möglich, so daß die Menschen hier hauptsächlich von der Jagd leben. Karge Höhen und dunkle Wälder bieten nichts für ängstliche Naturen. Caer Ard ist der Sitz des Clans, und mehr eine Festung als eine Stadt. Genau wie das Land ist auch der Menschenschlag hier hart und stark, und bringt gefürchtete Krieger hervor. Meist sind die Leute allerdings zu sehr um ihr Überleben bemüht, um sich um ihr Image zu kümmern.

Die südliche Küste ist etwas flacher, was eine Besiedelung für den Clan MacDonald günstig machte. Dieses Gebiet besteht aus Handelsstützpunkten und Häfen, der Handel mit Fellen, Stoffen und Erz blüht und gedeiht.

Galldach (Lowlands)

Diese Insel bietet einen krassen Gegensatz zu der obigen, da hier goldene Weizenfelder und saftige Wiesen das Bild des Landes prägen. Das Klima ist hier gemäßigt, und ideal für den Ackerbau.

Sanfte Hügel und lichte Wälder haben einen starken, bodenständigen Menschenschlag hervorgebracht, den Clan MacConnor, dessen Sitz in der Landesmitte in Dun Fiodh ist. Die Menschen leben von Ackerbau und Viehzucht, insbesondere Rindern. Das Bild des rothaarigen, stämmigen Dalriaders hat sich sicherlich auf dieser Insel geprägt.

Im Norden befindet sich die goldene Stadt der Handwerker, Dun Or, der kupferbedachte Sitz des Clan Fraser. Die handwerklichen Leistungen dieser Menschen werden noch in hunderten Jahren gerühmt werden, besonders ihre Fertigkeiten in der Metallverarbeitung sind erwähnenswert. So ist es kein Wunder, daß an der gesamten Ostküste Handelsstützpunkte des Clan MacDonald anzutreffen sind.

Doirionn Eilean (Sturminsel)

Hier sind sowohl Felder und Wiesen, als auch dunkle Wälder und schroffe Berge zu finden. Diese Insel wird nicht nur wegen ihrer Windverhältnisse so genannt, behaupten spitze Zungen, sondern auch wegen ihres politischen Klimas: Sowohl die Hauptstadt Dunadd befindet sich hier, als auch der Sitz des größten und einflußreichsten Clans Dalriadas: Dun Eidin. Der Clan MacLeglean besitzt praktisch die gesamte Insel. So ist es kein Wunder, daß, wenn es zu irgendeiner Veränderung, das Schicksal Dalriadas betreffend kommt, die Entscheidungen auf dieser Insel fallen.

Der klassische Adel hat hier seinen größten Einfluß, und die Menschen dieser Insel haben am ehesten Muse, sich den schönen Künsten zu widmen, sodaß die besten Barden von hier abstammen, und hier auch den größten Zuspruch finden.

Cu Cullain, einer der größten Helden des Landes, lebte und handelte hier und ist im Norden dieser Insel mit seinem Gefährten im Poodles Caern begraben. Diese Stätte wird immer wieder von Bewohnern ganz Dalriadas besucht.

Im Nordwesten der Insel gehört ein kleiner Teil dem Clan MacFiddich, der hier Getreide für seinen hervorragenden Whiskey anbaut.

Die kleineren Inseln

"Lord of the Isles" ist der Titel, der dem Clan MacLeod zukommt, und mit Recht. Fast alle kleineren Inseln fallen unter seinen Einflußbereich. Das Herz und die größte Stadt stellt Eilean Donnan Castle dar. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von Viehzucht. Das Klima ist gemäßigt, aber windig, die Menschen laut und stolz wie das Meer.

Dun Frasacd, der Sitz von Clan MacFiddich verdient besondere Aufmerksamkeit. Er befindet sich auf einer kleinen Insel im Norden, und auf dieser sind die besten Whiskeybrennereien der uns bekannten Welt. Jeder, der diese edlen Tropfen probiert hat, schwärmte noch Jahre später davon.

Die zweite besondere Insel ist der Sitz der größten Flotte Dalriadas, der Sitz der MacDonald: Caer Ilas. Dieser befindet sich direkt unter Dun Frasacd. Der Clan MacDonald ist der Handelsherr Dalriadas und die stärkste Verbindung zum Festland. Braucht man eine Schiffspassage oder irgenwelche Güter, so wendet man sich an die Leute dieses Clans.

Darf's ein wenig großspuriger sein?

Diejenigen, die bis jetzt durchgehalten haben und nicht, vom großkotzigen Wortlaut angewidert, weitergeblättert haben, sind herzlich eingeladen sich Charaktere zu bauen, die in Dalriada zuhause sind. Wir, d.h. unsere bereits bestehenden Charaktere, hatten bereits ein kurzes Zusammentreffen mit Sir Sean Ballantine, bei dem ein Grundstein für den geschichtlichen Hintergrund in Verbindung mit den Leuten von Whisky Valley gelegt wurde. Der einzige nicht zur Verfügung stehende Clan ist der der MacLeglean, ansonsten haben wir noch alle zur Auswahl. Um Rücksprache wird gebeten, zwecks Koordination. Genauere Infos gibt's bei Peter (E-Mail oben angegeben) oder bei Margot (0676/ 5102132). Außerdem planen wir für die nächste Zeit Angaben über das Rechtssystem, die Religion und die Legenden, die mit dem geschichtlichen Backround und mit Whiskey-Valley zu tun haben.

Is maith an scealai an aimsir. Die Zeit ist ein guter Erzähler.

© 1999 Peter Jungbauer & Margot Tischler