erschienen in ’Ariochs Offenbarungen 36’

La Mer - die Stadt des Lichtes

Axtros spürt die wärmende Sonne auf seiner Haut, schließt unwillkürlich die Augen, während er den Kopf in den Nacken legt, und seine langen schwarzen Locken gleiten aus seinem Gesicht. Er breitet die Arme seitlich mit den Handflächen nach oben wie zum Gebet aus: "Endlich...endlich...sei mir willkommen, Freiheit! Geliebtes Vendoc, wo immer du auch bist!"

Wochenlang, oder waren es bereits Monate - er hat im dunklen Schiffsrumpf zwischen gepökeltem Fleisch, getrockneten Früchten und Getreide jedes Zeitgefühl verloren. Manchmal drangen Wortfetzen, kurze Gespräche in sein Versteck, wenn der Koch mit seinem Gehilfen Nachschub für die Küche holte. "Nur mehr einige Tage, dann sind wir endlich in Vendoc!", sagte er gestern...oder vorgestern mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung zu seinem Gehilfen. Axtros war egal wohin, nur weg! Weit weg von seinem alten Leben...

Axtros öffnet die Augen, läßt seine Arme sinken und taucht mit langsamen Schritten in das rege Treiben von Seeleuten, Händlern und Neugierigen ein. Zum ersten Mal nimmt er bewußt die zauberhafte Kulisse wahr: Überall blicken ihm freundliche Gesichter entgegen, die meisten Menschen auf den Straßen tragen einfache Gewänder in den verschiedensten Erdtönen, von strahlendem Gelb über Orange bis hin zu satten Brauntönen. Gebogene Brücken überwinden zahlreiche Kanäle und verbinden dicht aneinander gebaute Häuser in weichem Gelb bis Ocker und sanften Orangetönen, jedes gekrönt von ein oder zwei runden Türmen. Die Häuser faszinieren mit ihrer Bescheidenheit, ja noch mehr, sie scheinen den Betrachter aus ihren geschwungenen Fenstern und Türen anzulächeln.

Durch die unzähligen Kanäle gleiten geölte langgezogene Boote, die teilweise so groß sind, daß sogar kleine Kabinen darauf Platz finden. Sie werden für Personen und auch für Materialtransporte benützt. Bewegt und gesteuert werden diese Boote vom hinteren Ende des Bootes mit einem einzigen langen Ruder. An Land wird zu Fuß gegangen oder mit kleinen, gelenkigen Pferdewagen gefahren.

Auf den vielen kleinen und großen, mit Bäumen und bunten Blumen bewachsenen Plätzen bildet stets ein Mandala aus bunten Steinen den Mittelpunkt. Freundliche Worte, fröhliches Lachen und herumtollende Kinder laden sofort zum Verweilen ein. Axtros kann sich nicht erinnern, sich jemals so...ja, so glücklich und zufrieden gefühlt zu haben.

Sein knurrender Magen erinnert Axtros an seinen beträchtlichen Hunger und setzt seine Beine wie von selbst wieder in Bewegung. Die nächste Gasse fließt in einen großen Platz mit zwei riesigen Platanen. Ein besonders großes Gebäude, welches aus einigen kleineren zu bestehen scheint, erhebt sich mit zahlreichen Erkern und Türmen in sanftem Ocker aus dem Boden, als hätte nie etwas anderes hier gestanden. Er geht wie ganz selbstverständlich auf das große, weit offen stehende Tor zu und betritt mit einigen anderen Personen den großen Arkadenhof. Männer, Frauen und Kinder tragen Körbe, Stoffbündel oder Bücher und Schriftrollen, sitzen auf Bänken oder im Gras und sprechen angeregt miteinander.

Ein junger Mann, noch keine zwanzig, mit überschulterlangem Haar kniet mit dem Rücken zu Axtros vor einem der unzähligen Blumenbeete und drückt die Erde um ein frisch gesetztes Bäumchen fest. Danach richtet er sich auf, wischt seine Hände an seinem langen einfachem Gewand ab, während er sich Axtros zuwendet, und schreitet zielbewußt mit einem ruhigen Lächeln auf ihn zu: "Schön, daß Ihr gekommen seid," seine sanfte, doch zugleich feste Stimme unterstreicht den Willkommensgruß der sanften braunen Augen. "Ihr seid sicher hungrig," er deutet zu einem nahestehenden Steintisch mit Bank, "setzt Euch doch bitte, ich komme gleich wieder". Mit diesen Worten dreht er sich um und verschwindet unter den Arkaden.

Axtros verspürt eine nie empfundene Ruhe und Geborgenheit in seinem Herzen und fühlt tief in sich hinein. "Was ist es nur, das mich so fühlen läßt, was passiert mit mir?" Die Stimme von vorhin unterbricht seine Gedanken: "Hier, bitte." Der Mann von vorhin stellt eine Schüssel mit duftendem Gemüseeintopf auf den Tisch und legt einen Löffel und drei Scheiben Brot daneben. Er nimmt den Krug Wasser von der Mitte des Tisches, füllt einen Becher für Axtros und setzt sich ihm vis à vis. Dieser schaufelt hungrig einige Löffel Essen in sich hinein, beißt vom knusprigen Brot ab und blickt in die lächelnden Augen seines Gegenübers.

"Danke! Vielen Dank! Dieses Vendoc ist eine wundervolle Stadt, mit so freundlichen Menschen...so ganz anders als...."seine Augen verdunkeln sich für einen Augenblick, "na die, von der ich komme," und schiebt den nächsten Löffel mit Essen in seinen Mund.

Ein Lachen begleitet die Worte des Angesprochenen: "Nicht Vendoc, mein Freund, Ihr seid in La Mer. Unsere Lagunenstadt liegt im Süden des Kontinents und ist Knotenpunkt zwischen Vendoc, Sturmland und Goldland, an der Meerenge zwischen den Jadranischen Inseln und Sommerland. Vendoc liegt nördlich von hier, doch ist es durch die Untiefen und Ströme mit den Schiffen nicht direkt erreichbar. So entwickelte sich ein reger Handelsverkehr zwischen unseren beiden Ländern, da die Waren, die von oder zu Schiffen müssen, ohnedies durch unsere Stadt müssen."

Axtros ist dankbar, nicht nach seiner Herkunft befragt zu werden, nimmt einen kräftigen Schluck Wasser und schiebt das letzte Stück Brot in seinen Mund. "Aha, so ist das. Ich kenne überhaupt nichts von Ariochia! Erzählt mir doch von dieser schönen Stadt." Nachdenklich fügt er langsam hinzu: "Doch da fällt mir ein, daß ich einige ziemlich unschöne Geschichten über die Stadt gehört habe. Es gäbe ziemlich viele Gauner hier, es gibt Plünderungen und so etwas..."

Während der Gastgeber Axtros' Becher wieder auffüllt, beginnt er bereitwillig zu erzählen: "Ja, ja es gibt böse Kräfte, die über La Mer Schlechtes berichten, weil sie hoffen, damit das Licht schwächen zu können. Doch darüber wollen wir uns keine Gedanken machen. Gehen wir zum Anfang zurück: Die Überlieferung erzählt, daß Nuntiah Custos Lucis gemeinsam mit sieben Frauen und Männern vor über 1 600 Jahren den Ashram "Domus Lucis" erbaute. Ihrer gütigen, weisen Ausstrahlung konnte sich niemand entziehen - bald fanden sich immer mehr Personen ein, die mit den Gründern leben wollten. Im Haus des Lichtes war und ist jeder willkommen, der sein wahres Ich finden möchte, und verweilt in völliger Eigenverantwortung, solange er möchte.

Am siebten Tage nach ihrer Ankunft wurde der erste Rat der Sieben gegründet, der für die Verwaltung, wie auch für die Aufrechterhaltung von Recht und Moral in der Stadt verantwortlich zeichnet. Der jeweilige Hüter des Lichtes "Custos Lucis" hat die Auswahl der Ratsmitglieder, die geistige Führung der Stadt und das Amt des Richters inne.

Die Grundsätze, nach denen die Merianer leben, sind von hoher Moral und bestehen aus sieben Ratschlägen zum Erlangen der inneren Harmonie und innigen Verbundenheit zu Gott." "Welche Grundsätze sind das denn?" unterbricht Axtros neugierig.

"Ich erzähle Euch alles was Ihr wollt, mein Freund. Also hört zu:
Erstens: Jedes Wesen ist ein Träger des Lichtes Gottes - du bist ein Teil Gottes, wie alles um uns herum mit Magie erfüllt ist.

Zweitens: Alle unsere Mitgeschöpfe haben das gleiche Recht auf Wertschätzung und Freiheit." "Oh ja, dieser Meinung bin ich auch!" Axtros nickt heftig und lächelt verlegen, als er sich seines emotionalen Ausbruchs bewußt wird.

Mit einem verständnisvollen Lächeln spricht der Erzähler weiter:
"Drittens: Die Erde, auf der und von der wir leben, ist nicht unser Besitz, sondern das Erbe unserer Kinder.

Viertens: Höre immer auf die Stimme deines Herzens, dann wirst du den richtigen Weg finden.

Fünftens: Die Harmonie von Seele, Geist, Körper, Feuer, Wasser, Luft und Erde verbindet zur magischen Sieben und bildet das Tor zum inneren Frieden.

Sechstens: Es ist nicht wichtig, welche Stellung du bekleidest, auch nicht, wieviel Geld und Gut du besitzt - das Wichtigste ist die Reinheit des Herzens.

Und die siebente: Erlange die Demut, um Unabänderliches hinzunehmen, die Kraft zum Handeln, wenn es von Nöten ist, und die Weisheit das Richtige zu erkennen."

Die Worte dringen tief in Axtros' Seele ein, Erinnerungen aus seiner Vergangenheit tauchen plötzlich auf und er sagt langsam, mehr zu sich selbst: "Es bedarf großer Kraft und Zuversicht, sich gegen all die Gemeinheiten und Machtkämpfe unserer Mitwesen behaupten zu können."

Mit einem bestätigenden Nicken erwidert der Merianer: "Als vor 1 500 Jahren durch schlimme Magierkriege weite Teile des Landes zerstört wurden, blieb La Mer nahezu unbeschadet. Es wird sogar erzählt, das die Stadt einen wesentlichen Einfluß auf das Ende der Kriege hatte.

Und erst vor zwei Jahren konnten wir nach vielen Jahren endlich dem sehr mächtigen und machthungrigen Schwarzmagier mit Hilfe treuer Freunde das Handwerk legen. Es ist nicht immer leicht, doch am Ende wird stets das Gute siegen.

Durch den regen Zufluß aus allen Teilen Ariochias entstand eine Vielfalt an "Rassen", die hierorts meist friedlich miteinander leben. Wir können viel voneinander lernen und knüpfen immer wieder enge Freundschaftsbande."

"Falsche Freunde gibt es überall," wirft Axtros mit einem Anflug von Trotz ein.

der Raum der Erkenntnis, © Michael Sabith"Ja, das stimmt leider. Wenn Bewohner oder Gäste eines Vergehens beschuldigt werden, haben sie die Möglichkeit vor dem Rat Stellung zu beziehen. Bei Uneinsichtigkeit geht der jeweilige Custos Lucis mit dem Beschuldigten in den Raum der Erkenntnis, in dem der Beschuldigte mit seinem wahren Ich und seinem inneren Licht konfrontiert wird. Danach kann er entscheiden, die Erkenntnis anzunehmen und sein künftiges Leben danach auszurichten, oder sofort in das Licht einzutreten. Dies bedeutet den sofortigen Tod der sterblichen Hülle, die alsdann feuerbestattet wird. Die Asche wird der Familie übergeben."

Die Dämmerung bricht herein, Männer und Frauen entzünden große Kerzen überall im Hof. Eine weiße Eule fliegt aus einem der vielen Türme im Gleitflug in Richtung der beiden. Axtros duckt sich instinktiv, während der andere Mann den weiten Ärmel seines Gewandes über seine rechte Hand zieht und gestreckt seitlich seines Kopfes hebt. Mit einem leisen Rauschen setzt sich die Eule majestätisch auf den angeboteten Platz. Mit großen staunenden Augen sieht Axtros die - ja zärtlichen, vertrauten Blicke zwischen den beiden ungleichen Wesen.

"Das ist Siranah, eine der vielen weißen Eulen der Stadt," mit einem verständnisvollen Lächeln fügt er an: "Ihr werdet Euch rasch an Ihre Gegenwart gewöhnen."

"Na ja, ganz schön groß, die Vögel. Und ganz schön scharfe Krallen haben sie, obwohl irgendwie sehen sie richtig friedlich aus..." Axtros fängt sich rasch und bohrt weiter: "Jetzt erzählt mir bitte mehr von diesem Custos Lucis - braucht er vielleicht noch einen Gärtner, oder macht Ihr den ganzen Hof hier gar alleine?"

Der Angesprochene lacht herzlich und wirft Siranah einen liebevollen Blick zu. Siranah breitet mit einem kurzen hellen Laut ihre Flügel aus und hebt sich in die Lüfte.

"Nun zurück zu unserer Geschichte: Nuntiah heiratete bald und bildete so die erste von vielen Generationen der Custos Lucis. Diese Aufgabe wird jeweils bei der Geburt des erstgeborenen Kindes direkt aus dem Licht übergeben. Nach einer dreijährigen Endausbildung bei einem Meistermagier in den Bereichen Elementar-, Heil- und Schutzmagie außerhalb der Stadt übernimmt der neue Custos Lucis mit achtzehn Jahren die Aufgabe des Hüters.

Ich bin Renor, das zweite Kind des ehemaligen Hüters, dem vor über einem Jahr verstorbenen Xeron Custos Lucis. Naris, der Schwarzmagier, verhinderte, daß meiner älteren Schwester Similiah Filia Lucis die volle Macht des Lichtes übertragen wurde. Sie hatte somit zwar magische Fähigkeiten, doch Hüterin konnte sie nicht werden. Bei meiner Geburt gelang es meiner Mutter durch eine Täuschung, den Magier abzulenken, doch leider kostete es sie das Leben."

Axtros wurde während der Worte immer bleicher und wagte kaum zu atmen. Erst als Renor eine kurze Pause einlegte, setzte er stammelnd zu einer Entschuldigung an: "Verzeiht mir, werter Custos Lucis, ich wollte in keiner Weise respektlos sein...Meister...ich hoffe, das war kein schlimmes Vergehen...Eure Hoheit!"

Renor beugt sich über den Tisch und berührt beschwichtigend Axtros Arm. "Im Gegenteil, mein lieber Freund! Es freut mich, daß ich auf Euch nicht wie ein König wirke, denn das bin ich nicht - ich bin nur ein Teil von uns allen. Niemand soll knien vor mir. Sprecht wie bisher mit mir und nennt mich um Gottes Willen bitte nicht Hoheit, Renor genügt vollauf."

Mit sichtbarer Erleichterung fragt Axtros zaghaft nach den Möglichkeiten des Geldverdienens.

"Dem Ashram angeschlossen ist eine kostenlose Schule, die von jedem Kind in La Mer besucht werden kann.

Aufgrund der guten Bildung gibt es ausgezeichnete Kartographen, Lehrer, Architekten, Schriftsteller und Dichter. Doch es gibt auch handwerkliche Berufe wie Schafhirten, Reis- und Weizenbauern, Seefahrer, Schuh- und Kleidermacher, sowie Silber- und Glaskünstler." Mit einem schelmischen Grinsen fügt Renor augenzwinkernd hinzu: "Und natürlich brauchen wir immer wieder Gärtner - Euch sind ja sicherlich schon unsere vielen Blumen und Bäume in der Stadt aufgefallen..." Axtros nickt heftig, wagt es allerdings nicht zu antworten.

"Durch seine günstige geographische Lage entwickelte sich im Laufe der Jahre auch ein sehr lebhafter Handel mit allen Ländern, die auf dem Meer erreichbar sind.

Als nach und nach Sturmland und Goldland ihre Grenzen bis hin zu La Mer ausdehnten, schlossen wir einen Friedensvertrag mit ihnen."

"Der Rat ist dafür verantwortlich, nicht wahr? Wer darf eigentlich Mitglied werden?" beeilt sich Axtros mit seiner wiedergewonnenen Neugierde zu fragen.

"Alle sieben Jahre am siebten Tag des siebten Monats werden neue Ratsmitglieder erwählt.

Jeder Bürger - unabhängig von Stand, Alter und Geschlecht - kann sich zur Wahl stellen. Der Trabant geht hierfür mit dem Hüter des Lichtes in den Raum der Erkenntnis - Voraussetzung für die Aufnahme ist einzig und allein die Reinheit des Herzens.

Der momentane Rat besteht seit fünf Jahren aus:

"In meiner Heimat gibt es eher Namen wie Micros, Naxtis, Mertox oder Sketnix, irgendwie nicht so klangvoll wie die von hier..." überlegt Axtros.

"Die Namen unserer männlichen Bewohner haben stets einen Vokal, die weiblichen einen Konsonanten - meistens ein H. Der Familienname leitet sich stets vom Beruf der jeweiligen Stammutter der Urfamilie ab - wie z.B.:

Diese Namen stammen noch von unserer Gründersprache, unter den Gelehrten und unter den Magiern wird sie bis heute oftmals verwendet, doch durch unsere vielschichtigen Einwohner haben für eine sehr leicht erlernbare und vielerorts in Ariochia verständliche Hochsprache entwickelt."

Mit einer kurzen Handbewegung fährt der Custos fort: "Aber genug von so trockenen Dingen...es gibt in wenigen Tagen unseren großen Festtag! Ihr werdet große Freude haben! Es ist der siebte Tag nach dem siebten Vollmond im Jahr - der Ansiedelungstag der ersten Merianer. Dieser wird ‚Gründertag' genannt und mit einem großen Fest gefeiert, an dem Blumenkränze geflochten, die Boote mit Blumen geschmückt, Tänze aufgeführt, Met getrunken und fröhliche Lieder gesungen werden. Dieses Spektakel beginnt mit Anbruch des Tages und endet stets spät in der Nacht."

"Das klingt wunderbar, ich kann nach den letzten Wochen...oder waren Monate...na wie auch immer...ich kann eine Feier sehr gut gebrauchen," freut sich Axtros und spürt die Vorfreude in ihm aufsteigen.

"Gut so! Freude ist eine der vielen Kostbarkeiten, die uns unser ganzes Leben über begleiten, wenn wir auf sie achten. Nun gut, dann laßt mich Euch jetzt den Ashram zeigen, ich freue mich, Euch in unserer Mitte willkommen heißen zu dürfen. Morgen sehen wir dann, mit welcher Tätigkeit Ihr Euren Lebensunterhalt verdienen könnt."

Romana Sabith